Montag, 10. Februar 2014

Mamoru Hosodas traurige Ernüchterung: »Ame & Yuki – Die Wolfskinder«.

Okami Kodomo no Ame to Yuki
Animationsfilm | JP 2012 | 117 Minuten | FSK 6 | Regie: Mamoru Hosoda



»Ame & Yuki« erscheint mir ein wenig wie ein Til-Schweiger-Anime, nur über der Gürtellinie. Hier ist alles ganz furchtbar niedlich, alles ist süß, liebenswert, putzig und manchmal ganz bemitleidenswert. Die Geschichte wird erzählt mit ein bisschen Kitsch hier und ein wenig bezwungener Traurigkeit dort, zwischendurch passiert mal nichts außer Knuddeln, Family-Alltag der etwas fantasievolleren Art, ein wenig Identitätsfragen, die eigentlich so platt wie geistlos dahinbehandelt werden, dann gibt es eine hübsche Charakterwendung und ein bedauerliches Finale, bei dem man vor Kitsch und offensichtlichem Epic-Getue kaum hinsehen mag. Der Film vermittelt aber nicht zuletzt auch eine sehr öde, einförmige und fast langweilige Botschaft: Du kannst kein Leben zwischen dem Wolfsdasein und dem zur-Schule-gehen führen, also zwischen der Tradition, der Fantasie und der Moderne – du musst dich entscheiden! Ich liebe »Das Mädchen, das durch die Zeit sprang« und »Summer Wars« noch viel mehr. Aber es bleibt mir unbegreiflich, wie dies ein Film von Mamoru Hosoda sein kann.     






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