Samstag, 8. Dezember 2012

Ti Wests »The House of the Devil«: Seine horrenden Stillmomente und ein nervenaufreibendes Schauerspiel mit dem Zuschauer.


The House of the Devil
Horror | USA 2009 | FSK 16 | 91 Minuten | Regie: Ti West

Wenn es anfänglich noch wie ein vermeintlich langweiliger Aufbau wirkt, entpuppt sich »The House of the Devil« nach und nach zu einem Spiel mit dem Wahnsinn des Betrachters. Wir beobachten, wie die Protagonistin durch das Haus schlurft, sie hinter knarrende Türen und Fenstern späht und die Treppen und Flure des Teufelshauses beunruhigend hoch und runter schlappt. Doch sehen tun wir sehr lange eigentlich nur eins: Nichts. Ganz im Gegenteil zu unserer Empfindung. Denn »The House of the Devil« macht genau seine Grabesstille und verhängnisvolle Leere zu seiner bahnbrechenden Intention: Es könnte die ganze Zeit etwas Horrendes passieren – und warten wir nicht nur allzu sehr darauf, weil wir denken, wir kennen die Geschichte? Indessen teibt »The House of the Devil« ein ganz besonderes Spiel mit uns. Er jagt nicht nach einer und der nächsten Gräuelausbeute, er führt uns ganz schleichend an unsere eigene Vorstellungskraft von Böse und Grauen – der wahre Schauder findet die meiste Zeit in uns selbst statt. Genau das ist das Spannende und äußerst Aufregende an diesem Horrormeisterwerk. Bis der Film an seinen wahnsinnigen Endpunkt angelangt.
»Talk to me, lord. Talk to me.« 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen