Freitag, 2. November 2012

Schweigen mit Ingmar Bergmans ‚Das Schweigen‘.


Tystnaden
Drama | Schweden 1963 | FSK 16 | 95 Minuten | Regie Ingmar Bergman

Allein und fernab von der Gesellschaft, in einer oberflächlich wunderschönen, doch fremden und selbst kommunikativ verständnislosen Umgebung erzählt Ingmar Bergman sein schweigendes Drama. Während die Welt dort draußen zum Krieg aufrüstet, befinden sich die drei Protagonisten wie abgeschottet in ihrer sicheren, pompösen Unterbringung. Und sie schweigen. Man versteht sich nicht. Weder sprachlich noch menschlich. Während die eine sich bettlägerig in ihrem Zimmer betrinkt, Zigaretten raucht und mit dem Pagen spielt, begibt die andere sich unter Menschen und der Junge unter Liliputaner. Alles führt irgendwo hin, aber jeder an sich vorbei. Innerhalb der Familie entsteht ein Bruch, jeder schweigt unter sich auf seine Art. Das Gefühl vom Beisammensein ist verloren, unter den Protagonistinnen endet die Reise schließlich in Hass. Sie alle scheinen irgendwie zu wissen, was sie tun, aber nicht – ganz genau wie der Zuschauer – wofür. 

Es passiert ganz viel und es ist ganz viel. Aber was genau, das liegt vielleicht gar nicht in unserer Gewalt. Ich hasse sinnlose Kommentare wie dieser, die nicht wissen, was sie zu sagen haben. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle meinen Freund fkfilmkritik zitieren: „Ich feiere dich, Bergman.“ Und zwar genau für diese Ratlosigkeit.




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