Freitag, 9. August 2013

Frauen, ihre Geheimnisse und eine von den Toten auferstandene Mutter: Pedro Almodóvars Feuerwerk der Gefühle »Volver – Zurückkehren«.

Volver
Tragikomödie | Spanien 2006 | FSK 12 | 121 Minuten | Regie: Pedro Almodóvar


Wenn die Arbeitslosigkeit des Mannes, Raimunda von der Arbeit, der Krebs und der Geist der Mutter zurückkehrt und ein dringend zu vollbringendes Familiengeheimnis endlich raus muss, wenn die Mutter im Auto sitzt und ihr Tränen übers Gesicht fließen, als sie hört, wie ihre Tochter singt, oder Raimunda ihren frisch erstochenen Mann in einer Gefriertruhe verpackt ins Grabe wirft, dann weiß man nicht, ob man weinen oder lachen soll. Aber das macht nichts, denn Pedro Almodóvar bastelt mit seiner Rückkehr an den Ort seiner Kindheit und zu den Frauen ein Gefühlsfeuerwerk jenseits aller leicht zu beschreibenden Emotionen, jenseits vom Leben und vom Tod und der Schranke dazwischen, jenseits vom ruhigen Traum unter den Palmen und dem sonnigen Spanien, und irgendwo zwischen todtraurig und herzerwärmend schön. Frauen, die Pedro wie immer auf Händen trägt, so wunderschön und voller tiefer Geheimnisse. Hier stehen sie, leidenschaftlich, stark, unabhängig und so fest im Leben, fast als seien sie unsterblich. Sie alle mit ihren eigenen inneren Konflikten, ihren Geheimnissen, Geschichten und Rätseln, die sie zu lösen haben. Ein überwältigender Film über, mit und für die Frauen. Und ein wundersamer Schlussakkord auf das Leben, die Lügen und allen Fehlern, die wir uns erlaubten. Ein Film, für den ich sterben würde.

»Ich weiß gar nicht, wie ich ohne dich all die Jahre überstanden habe, Mama.«



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