Dienstag, 14. Mai 2013

Hitchcock, ein unheimlicher Onkel und die Tiefkühltruhe: Park Chan-wooks Hollywooddebüt »Stoker«.

Stoker
Thriller | Großbritannien/USA 2013 | FSK 16 | 99 Minuten | Regie: Park Chan-wook

»We don’t need to be friends. We’re family.«

Wir wissen in der ersten halben Stunde noch kaum, worauf Park Chan-wook hinauswill, doch ahnen wir schon, dass es rätselhaft, seltsam und poetisch wird. Park Chan-wook würde sicherlich auf alles verzichten, nur nicht auf seine traumhaft verspielte Bildarbeit. Und so auch in »Stoker«. Was den Film zu einem meiner Meinung nach so perfekten Film macht, ist seine unfassbar ausdrucksstarke Aufmachung, sein Spannungsaufbau und sein Verstand, den Master of Suspense im Grabe grinsen zu lassen – ob zynische Gesprächsfetzen, einen Onkel Charlie, eine Duschszene, Krähen oder kribbelnde Gewalt. Am besten ist »Stoker« nämlich, wenn er so  konsequent, stilsicher und voller kleiner grausiger Abstecher seine Geschichte ins Detail erzählt. Hitchcock hätte es gefallen. Nicole Kidman als unterkühlte Mutter und Mia Wasikowska als junges Mädchen mit autistischen Zügen in ihrem schwierigsten Alter sind atemberaubend.
  




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