Freitag, 20. September 2013

Paolo Sorrentino lässt Fellini und das süße römische Leben der High Society wieder auferstehen: »La Grande Bellezza«, das Leben als Fest und seine Leere.

La grande bellezza
Drama | Frankreich/Italien 2013 | FSK 12 | 147 Minuten | Regie: Paolo Sorrentino




Ein Kino zwischen dem faszinierenden Festrausch und einer solch bodenlosen Leere. Wie Paolo Sorrentino seine Unbeschwertheit in Bilder fasst, ist nicht nur höchstästhetisch und künstlerisch, sondern birgt in seinen hunderten Augenblicken des Zaubers extreme Tiefen – die Bilder und Musik anstelle tausender Worte und die Gesichter, Kostüme und den Prunk als des Zuschauers Ekstase. Denn am magischsten ist »La Grande Bellezza«, wenn er seine wunderschöne High Society in Grund und Boden zelebriert, sie in donnernder, brüllender musikalischer Untermalung geradezu aufblühen und an seinen Haltestellen ebenso untergehen lässt. Das Leben als absolutes Soiree, wie es im Film in Worte gefasst wird »Es ist so einfach, seine Zeit in Rom zu verschwenden«, ein Film als totales Erlebnis aus Luxus, Pracht, Glanz und Streben nach Übertrumpfen des nächst größten Sternchens am Himmel Roms. Bis wir zum Schluss alle merken, dass am Ende immer ein elender Mensch steht. Dass alles mit dem Tode endet. Und wir bis dahin das tanzende, taumelnde, träumerische Leben führen dürfen, mit allen Höhepunkten und allen Tiefpunkten. [PS: Das war kein Spoiler.] Als wäre Fellini auferstanden. 
»Es ist nur ein Trick. Es ist nur ein Trick. Es ist nur ein Trick.«






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