Freitag, 28. September 2012

Das Phänomen der „Katze“ und ihr missverstandener Habitus.


Daniela Katzenberger. Was für eine missverstandene junge Frau. Sie spielt mit dem Klischee des dummen Blondchens, schaut wie eines aus, dennoch ist sie weitaus mehr als die Kultblondine mit aufgepumpten Hupen, viel zu hohen, tätowierten Augenbrauen und einem Übermaß an Schminke im Gesicht. 

„Sei schlau, stell dich dumm.“ 

Was „die Katze“ ganz unvergleichlich macht, ist der ganz übliche Mensch in ihr, den sie uns mit Selbstironie über ihr Aussehen und Auftreten, mit ehrlichen Darstellungen und Erzählungen aus ihrem Leben, ihrer Angst vor Menschen, ihrem „MoF [Menschen ohne Freunde]-Dasein“ und der Leichtigkeit einer Lebensart – wohlbemerkt als anständig verdienende Prominente – wie selbstverständlich offenbart und sich nebenher als wunderbar sympathisch und unterhaltsam beweist. Und was kann es neben gruselig großtuerischen Selbstdarstellungen von Protzern zwischen Selbstverliebtheit und Selbstinszenierung in vergleichbaren Dokusoaps Angenehmeres geben?

Auf die These, Daniela Katzenberger sei dumm und stellt sich dumm, lässt es sich zweifellos einwenden, was man an Daniela Katzenberger denn als „dumm“ definieren würde, beziehungsweise wie man „dumm“ überhaupt auffasst und erkennt. Soll es die Tatsache sein, dass sie „nicht so gut“ Autofahren kann und darüber lacht? Oder sie sich tapsig in Bezug zu Herausforderungen anstellt? Wären wir dann nicht alle mehr oder weniger „dumm“? Ich würde Daniela Katzenbergers Habitus vielmehr als äußerst smart und human bezeichnen, denn wenn sich der Mensch noch über seine eigenen Schwächen und Macken vergnügen kann und sich in der Hinsicht auch mal nicht allzu ernst nimmt, dann gewinnt die Welt an Lässigkeit, von der sie ein gutes Stück gebrauchen kann.

3 Kommentare:

  1. So ganz Unrecht hast Du mit dieser Aussage nicht, denn dumm ist sie bestimmt nicht. Aber, und das stört mich immens, ihr Auftreten, welches noch zu Beginn in ihrer Karriere frisch und ungezwungen wirkte, nahm im Laufe der Zeit, besonders nach Beginn ihrer eigenen Serie, solch exorbitante Züge an, dass der Augenschein, sie sei ein kleines naives Blondchen immer mehr in den Vordergrund rückte, ohne den vorherigen smarten Beigeschmack. Ich führe es auf die Produktionsfirmen und derer, die aus ihr Geld schäffeln wollen, zurück, denn sie selbst behielt ihre lockere Art, wurde nur zunehmends penetrant.

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  2. Wirklich gut geschrieben und kann dir da nur zustimmen!! Eine sympathsiche Frau, von der sich manch einer eine Portion abschneiden kann

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