Sonntag, 29. Juli 2012

‚Frau ohne Gewissen‘, Film noir vom Meister Billy Wilder.

Double Indemnity
Kriminalfilm | USA 1944 | FSK 12 | 108 Minuten | Regie: Billy Wilder

„It’s murder!“

‚Frau ohne Gewissen‘ will mir nicht aus dem Kopf, er durchbebt mich. Es dreht sich um die Nebenwirkungen eines Verliebtseins. Wie weit kann ich gehen, wie viel kann ich riskieren und wie rechtswidrig kann ich werden für die Frau, die soeben mein Herz eroberte? Doch um gar nicht zu sehr in den Hintergrund zu tauchen vor allem: Wie weit kann sie gehen, um schnell ihren Mann loszuwerden und dabei noch ein Vermögen abzusahnen? Wie so oft im Film noir verstrickt sich alles in Intrigen, Betrug und die Hinterlistigkeit des Menschen – hier der Frau ohne Gewissen und des einst sauberen Versicherungsherren im Anzug und Fedora-Hut, gespielt von einer wundervollen Barbara Stanwyck und einem brillanten Fred MacMurray. Doch viel mehr zeichnet Billy Wilder ein Frauenbild der Schärfe: Die Dame wird verführerisch, skrupellos, ausdrucksstark, wunderschön und besonders eines: böse. Der Pessimismus getrieben von der menschlichen Angst des Zweiten Weltkriegs und eine desolate Atmosphäre zum Verfallen – oder Zerfallen. Kriminalgeschichten werden zur Gesellschaftsanalyse, angebliche Liebe zur bitteren Geldgier, das Fräulein zur Femme fatale und ein Film zum Geschehen zwischen Leidenschaft und Betrug.
In seinem Stil nicht geringer als meisterhaft, erzählerisch wie ästhetisch kostbar auf ewig. Ein unvergessliches Film noir-Phänomen. Wiki sagte, er sei ein klassicher Film noir. Sicherlich. Nichtsdestotrotz ein ganz famoser solcher, weil so grandios gespielt, grandios bebildert und grandios erzählt. Einer meiner Lieblings-Film-noirs, doch vor allem der, der mich hierhin führte: Zur Liebe der Schwarzen Serie. 




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