Mittwoch, 9. Januar 2013

»High Tension«. Einer der größten Horrorwerke des Jahrtausends.


Haute Tension
Horror | Frankreich 2003 | FSK 18 | 91 Minuten | Regie: Alexandre Aja


Um es vorweg zu sagen: »High Tension« ist der vielleicht ausdrucksvollste Horrorfilm der letzten Jahre. Wir nehmen das gesamte Geschehen so bestimmt und affektiv wahr, wie in längst keinem anderen Horrorfilm. Wir sehen, wie eine gesamte Familie brutal ermordet wird, wir blicken tief in die Augen der Opfer. Wir sehen uns der Todesangst und dem Schrecken direkt gegenübergestellt. »High Tension« ist viel zu intensiv und nachdrücklich, als dass man sagen könne, er sei nicht emotional. Meinem geringen Empfinden nach ist er sogar seelisch. 

Der Wahnsinn vor Liebe
[Achtung Spoiler] Dass ausgerechnet Marie, fantastisch gespielt von Cécile De France, als lesbische junge Frau zu der Tat in der Lage ist, ist kein Zufall. Und wer wie ich auf den ersten blinden Blick meint, »High Tension« sei deswegen homosexuellenfeindlich, weil vermeintlich dargestellt wird, nur eine Lesbe könne so etwas tun, liegt falsch. »High Tension« zeigt, wie weit ein Mensch aus Verzweiflung vor problematischer Liebe gehen kann. Wir sehen quasi, wie sie wahnsinnig vor Liebe wird. Und welche Liebe ist auch noch heutzutage problematischer als die homosexuelle? Wie Marie es am Ende des Films ausdrückt: »Ich lasse nie wieder zu, dass jemand zwischen uns steht.« 





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