Mittwoch, 11. April 2012

'Die Stadt der verlorenen Kinder' erweckt längst vergessene Träume einer Kindheit.


La Cité des Enfants Perdus

Fantasy/Science-Fiction | Frankreich 1995 | FSK 12 | Regie: Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro


„Warum haben alle Kinder Alpträume?“ – „Weil du der Alptraum bist.“ 
Inmitten grandioser Grotesque und fabelhafter Fiktion pinseln Jeunet und Caro – mit einem vielleicht winzigen Pinselspitzchen, welches gar das kleinste Detail überwältigend ins Bildnis zeichnet – ein Gemälde zwischen Alptraum und Märchen auf die Mattscheibe der Glotzkiste. Von seinem skurrilen Humor und den bizarren Figuren getragen ist es exakt dieses Märchenhafte, das Verträumte und nahezu Gedankenlose, das das Zuschauerköpfchen in ein gewisses Gefühl der Vergessenheit und doch der Gewissheit taucht. Einerseits von einer unbegreiflichen Schöpferkraft beflügelt, andererseits an eigene Fantasiegestalten erinnernd bereits in Vergessenheit geraten. 'Die Stadt der verlorenen Kinder' hat in mir nicht nur längst vergessene Kindheitsphantasien geweckt, sondern mich in einen verschrobenen Alptraum wie meinen eigenen verschleppt, der mich weder losließ noch loslässt.





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