Montag, 6. April 2015

Kommentarlose Bewertungen #33: März 2015.

Der große Trip – Wild | Drama | US 2014 | Regie: Jean-Marc Vallée | 7.5/10

Fifty Shades of Grey | Drama | US 2014 | Regie: Sam Taylor-Johnson | 4/10

American Sniper | Kriegsfilm | US 2015 | Regie: Clint Eastwood | 4/10

… denn sie wissen nicht, was sie tun | Drama | US 1955 | Regie: Nicholas Ray | 9/10 

Mittwoch, 18. März 2015

Ein wundervoller, ehrlicher Film über die Verlogenheit: »Die Katze auf dem heißen Blechdach«.

Cat on a Hot Tin Roof
Drama | US 1958 | 108 Minuten | FSK 12 | Regie: Richard Brooks

»Der Felsbrocken hat einen Sprung bekommen.«

Was für ein spannendes Meisterwerk aus vollkommen überbrodelnden emotionalen Kreisläufen und Zusammenbrüchen, ständig auf der Suche nach Wahrheit in einer Familie, die allein aus Verlogenheit zusammengehalten wird. Selbst die Kinder, die immer wieder den gefühlt ersten wahrheitsgemäßen Dialog zwischen Brick und Maggie stören, wirken wie eine einzige Farce. Und eigentlich verläuft so ziemlich alles in diesem Film im Kreis: Sei es der Musikapparat, der von dem Einen eingeschaltet, vom Anderen wieder ausgeschaltet und vom Dritten wieder eingeschaltet wird, oder das ständige Gestreite, bei dem doch nie wirklich auf den Punkt gekommen wird – zumindest nicht für eine lange Zeit. Dieser ganze Geburtstag von Big Daddy wird so künstlich inszeniert und in allem Überfluss von Schmuck und Süßigkeiten gestelzt. Die Kinder wieder, als agieren sie hier lediglich als Symbol und Beweis für die familiäre Harmonie, werden wie eine Schar Schmuckstücke zur Unterhaltung dahingestellt – aber leiden kann sie hier doch irgendwie keiner so wirklich.

Die Traurigkeit der scheinenden Fassade dieser Familie bekommt seinen ersten Höhepunkt, als Big Mama zum ersten Mal bemerkt, dass ihre Liebe zum Ehemann eigentlich nie von gemeinsamen Glück beseelt war – wie sie es in Worte fasst: »Ich habe sogar deinen Hass und deine Härte geliebt. Du hast mich nie geliebt. «  Auch wenn Big Daddy es an dieser Stelle noch nicht weiß, dem Zuschauer zumindest kommt es bereits eindeutig so vor, als ob Big Daddy vor seinem Abgang endlich mit allen Lügen seines scheinbar strahlenden Lebens aufräumt.

Doch der interessanteste Charakter des ganzen Geschehens ist mit Sicherheit Brick – der mich auf eine bestimmte Weise ein wenig an Justine aus »Melancholia« erinnert. Ein so zerbrechlicher oder bereits zerbrochener Mensch, zurückgezogen auf der großen Party, zurückgezogen von den Menschen, die aufgrund der großen Feierlichkeit ein dickes Grinsen aufzusetzen versuchen. »Ich hasse diesen Ekel. Ich hasse diese schmutzigen Lügen und diese dreckigen Lügner. Ich halte diese Lügen nicht mehr aus! « Was Brick fehlt wird im Film, genauso geheimnisvoll wie die Thematik in der damaligen Realität war, angespielt: nämlich sein verstorbener Freund Skipper, mit dem er eine versteckte Liebesbeziehung pflegte. Nach dem Tod seines Freundes ist er zum Trinker geworden – er hält sein Leben nicht mehr anders als betrunken aus. Gefangen in seiner Gesellschaft muss er – genau wie nahezu alle anderen der Familie – in einer Lüge leben. Einer der größten Momente des Films ist daher auch die Szene im Keller, in der er mit seinem Vater spricht und es verzweifelt über die Lippen bringt: »Ich weiß nicht, was Liebe ist! Ich brauche etwas anderes! « – anschließend zertrümmert er all die Erinnerungsstücke aus aller Welt, die Vasen und Holzfiguren, aus Wut auf sich selbst und auf alle Menschen um ihn herum. Und sicherlich auch aus einem tiefen Liebeskummer. Dass die Thematik von Bricks Homosexualität im Film weniger explizit zum Vorschein kommt als im Stück, darf man 1958 nicht anders erwartet haben. Dennoch vergisst der Film das Thema nicht und behandelt die Thematik so verdeckt wie möglich – was Bricks Unsicherheit betont, damit an die Öffentlichkeit zu gehen –, aber so eindeutig wie nötig, dass der Zuschauer nur auf eine Lösung kommen kann, was zwischen Brick und Skipper lief. Und nicht zuletzt konfrontiert der Film auch mit vielen anderen Tabuthemen der damaligen Zeit: Alkoholsucht, Unfruchtbarkeit, Krebs, Falschheit in der Familie und Ehebruch.

Auch wenn das Ende [Achtung, kleiner Spoiler!] sehr nach Happy End aussieht, bleibt einem das »Happy« ein wenig im Halse stecken. Mir fällt zum Ende das wunderbare Zitat aus »Der große Gatsby« ein: »So regen wir die Ruder, stemmen uns gegen den Strom – und treiben doch stetig zurück, dem Vergangenen zu.«

Welch ehrlicher Film über die Lüge. 




Sonntag, 8. März 2015

Kommentarlose Bewertungen #32: Februar 2015.

Hannibal – Staffel 2 | Horrorserie | US 2013 | Regie: David Slade u. a. | 9/10

The Secret – Das Geheimnis | Dokumentarfilm | AU/US 2006 | Regie: Drew Heriot | 7/10


Die Entdeckung der Unendlichkeit | Drama | GB 2014 | Regie: James Marsh | 4/10 

Sonntag, 1. Februar 2015

Kommentarlose Bewertungen #31: Januar 2015.

Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel | Horror | US 2014 | Regie: Stiles White | 4/10

Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) | Tragikomödie | CA/FR/US 2014 | Regie: Alejandro González Iñárritu | 7/10

Die zwölf Geschworenen | Drama | US 1957| Regie: Sidney Lumet | 9/10

Küss den Frosch | Animationsfilm | US 2009 | Regie: Ron Clemens & John Musker | 7.5/10

Der Zauberer von Oz | Fantasy | US 1939 | Regie: King Vidor & Victor Fleming  | 8/10


Herz aus Stahl | Kriegsfilm | CN/GB/US 2014 | Regie: David Ayer | 5/10 

Sonntag, 4. Januar 2015

Der große Jahresrückblick: Mein Kinojahr 2014.

1. Nymphomaniac Teil 1 und Teil 2 von Lars von Trier 10/10
2. Ida von Pawl Pawlikowski 9/10
3. Sag nicht, wer du bist! von Xavier Dolan 8.5/10
4. Die Tribute von Panem  Mockingjay: Teil 1 von Francis Lawrence 8/10
5. Mommy von Xavier Dolan 8/10
6. Gone Girl – Das perfekte Opfer von David Fincher 8/10
7. X-Men: Zukunft ist Vergangenheit von Bryan Singer 7.5/10
8. Lucy von Luc Besson 7.5/10
9. Grand Budapest Hotel von Wes Anderson 7/10
10. Sin City 2: A Dame to Kill For von Robert Rodgriguez und Frank Miller 7/10
11. Can a Song Save Your Life? von John Carney 7/10
12. Nebraska von Alexander Payne 7/10
13. Dallas Buyers Club von Jean-Marc Vallée 7/10
14. Pride von Matthew Warchus 7/10
15. Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis von Dan Gilroy 7/10
16. The Interview von Seth Rogan & Evan Goldberg 7/10
17. The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro von Marc Webb 7/10
18. Snowpiercer von Joon-ho Bong 7/10
19. Wie der Wind sich hebt von Hayao Miyazaki 7/10
20. Philomena von Stephen Frears 7/10
21. Under the Skin von Jonathan Glazer 7/10
22. All Is Lost von J.C. Chandor 7/10
23. Honig im Kopf von Til Schweiger 7/10
24. Godzilla von Gareth Edwards 6.5/10
25. Erbarmen von Mikkel Nörgaard 6.5/10
26. Saving Mr. Banks von John Lee Hancock 6.5/10
27. Maleficent – Die dunkle Fee von Robert Stromberg 6.5/10
28. Ich bin das Glück dieser Erde von Julián Hernández 6/10
29. Madame empfiehlt sich von Emmanuelle Bercot 6/10
30. Serena von Susanne Bier 6/10
31. Labor Day von Jason Reitman 6/10
32. Hellion von Kat Candler 6/10
33. Love, Rosie – Für immer vielleicht von Christian Ditter 6/10
34. The Wolf of Wall Street von Martin Scorsese 6/10
35. No Turning Back von Steven Knight 6/10
36. Erlöse uns von dem Bösen von Scott Derrickson 6/10
37. Zulu von Jérôme Salle 5.5/10
38. 20,000 Days on Earth von Jane Pollard 5/10
39. 12 Years a Slave von Steve McQueen 5/10
40. Interstellar von Christopher Nolan 5/10
41. The Babadook von Jennifer Kent 5/10
42. Kreuzweg von Dietrich Brüggemann 5/10
43. Tammy – Voll abgefahren von Ben Falcone 5/10
44. Boyhood von Richard Linklater 5/10
45. American Hustle von David O. Russell 4/10
46. Monsieur Claude und seine Töchter von Philippe de Chauveron 4/10
47. One Chance Einmal im Leben von David Frankel 4/10
48. Noah von Darren Aronofsky 4/10
49. Paddington von Paul King 3/10
50. The Devil's Hand von Christian E. Christiansen 3/10
51. Dracula Untold von Gary Shore 3/10
52. Annabelle von John R. Leonetti 3/10
54. Die Bestimmung – Divergent von Neil Burger 3/10
55. War  Das Biest in Dir von William Brent Bell 3/10
56. Monuments Men – Ungewöhnliche Helden von George Clooney 3/10
57. Transcendence von Wally Pfister 3/10
58. Her von Spike Jonze 3 /10
59. Guardians of the Galaxy von James Gunn 2/10

Samstag, 3. Januar 2015

Kommentarlose Bewertungen #30: Dezember 2014.

Honig im Kopf | Tragikomödie | DE 2014| Regie: Til Schweiger | 7/10

Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis | Drama | US 2014| Regie: Dan Gilroy | 7/10

Serena | Drama | CZ/US/FR 2014| Regie: Susanne Bier | 6/10

Arielle – Die Meerjungfrau | Zeichentrick | US 1989| Regie: Ron Clemens & John Musker | 9/10

The Interview | Komödie | US 2014| Regie: Seth Rogen & Evan Goldberg | 7/10

Madame empfiehlt sich | Road Movie | FR 2013| Regie: Emmanuelle Bercot | 6/10

20,000 Days on Earth | Dokumentarfilm | GB 2014| Regie: Jane Pollard | 5/10

Wie der Wind sich hebt | Zeichentrick | JP 2014| Regie: Hayao Miyazaki | 7/10

Monsieur Claude und seine Töchter | Komödie | FR 2014| Regie: Philippe de Chauvaron | 4/10

Dracula Untold | Horror | US 2014| Regie: Gary Shore | 3/10

Annabelle | Horror | US 2014| Regie: John R. Leonetti | 3/10

The Babadook | Horror | AU 2013| Regie: Jennifer Kent | 5/10

Erlöse uns von dem Bösen | Horror | US 2014| Regie: Scott Derrickson | 6/10

Pride | Komödie | GB/US 2014| Regie: Matthew Warchus | 7/10

Hellion | Drama | US 2014| Regie: Kat Candler | 6/10

Wer – Das Biest in Dir | Horror | US 2013| Regie: William Brent Bell | 3/10

The Devil’s Hand | Horror | US 2014| Regie: Christian E. Christiansen | 3/10

Sin City 2: A Dame To Kill For | Action | US 2014| Regie: Robert Rodriguez & Frank Miller | 7/10

Paddington | Komödie | CA/FR/GB/US 2014| Regie: Paul King | 3/10

Ich bin das Glück dieser Erde | Drama | MX 2013| Regie: Julián Hernández | 6/10

The Rocky Horror Picture Show | Musikfilm | GB 1975| Regie: Jim Sharman | 8.5/10

Mommy | Drama | CA 2014 | Regie: Xavier Dolan | 8/10


Interstellar | Science-Fiction | US 2014| Regie: Christopher Nolan | 5/10