Montag, 29. Dezember 2014

Ein großartiger Ben Affleck in David Finchers neuem Spannungsmeisterwerk: »Gone Girl – Das perfekte Opfer«.

Gone Girl
Thriller | US 2014 | FSK 16 | 150 Minuten | Regie: David Fincher

Nach »To The Wonder« ist »Gone Girl« ein weiterer großartiger Film mit Ben Affleck. Wie stark und leidenschaftlich Affleck spielt, zeigt erneut, dass auch er – man denke an seine süßen Zeiten wie »Pearl Harbor« oder auch »Daredevil« – ein richtiger Charakterdarsteller er sein kann. Wie sein Ausdruck seinen Rollen Stärke, Schwäche, Charme und ein unvergleichliches Mannesbild verleiht, ist besonders. Erwachsener und reifer war er nie. Ähnliches gilt für David Fincher. Dieser Film ist sicherlich nicht sein bester, aber sichtlich sein erwachsenster. So seriös, fast solide. Gewiss ist er auch nicht sein dramatischster oder erstaunlichster Film, aber man erkennt an »Gone Girl« ganz eindeutig, was Fincher für ein wichtiger Mensch in der Branche ist. Seine Handschrift, seine Erzählstruktur und Emotionalität. Ich denke, man wird ihn auch in 100 Jahren noch lieben – vielleicht so wie wir heute noch den Film noir lieben. Und dann Neil Patrick Harris in einer wunderbaren Rolle. Wo ich gerade auf ihn zu sprechen kommen kann, möchte ich ausdrücken, wie wertvoll ich ihn als – ich wünschte, ich könnte keinen Elefanten draus machen, aber ich glaube, das muss man – homosexuellen Hollywood-Schauspieler mit solchen tollen, großen Rollen.  Ich denke, das sollte gesagt werden und hoffe, er bewirkt etwas in der Branche.

Irgendwie habe ich das bei Fincher – vielleicht auch aufgrund meiner langen Filmpause – zum ersten Mal gefühlt, was bisher nur wenige Filmemacher bei mir bewirkt haben, obwohl ich mich gar nicht mal als großen Fan von ihm bezeichnen würde: Ein ganz warmes, wohltuendes Gefühl des Bekanntseins. Als kenne ich ihn seit Jahren und nun widme ich mich ihm wieder. Danke, David Fincher. 




Sonntag, 28. Dezember 2014

Xavier Dolans neues Wunderwerk »Sag nicht wer du bist!«.

Tom à la ferme
Drama | CA/FR 2013 | FSK 16 | 105 Minuten | Regie: Xavier Dolan


Es ist erstaunlich, wie Xavier Dolan wuchs. Wenn ich mich an den wundervollen »I Killed My Mother« erinnere, der in Anbetracht dieses großen Werks wie ein kleines Wunderlein wirkt, oder an »Herzensbrecher« denke, ein Film so verspielt, seltsam und naiv wie die Liebe, so fühlt man sich richtig warm, wenn man begreift, was für eine großartige Entwicklungsreise eines großen jungen Regisseurs wir mitmachen durften. Bereits »Laurence Anyways« war ein riesiges Gefühlswerk, doch »Sag nicht, wer du bist!« ist meiner Meinung nach so punktgenau, explizit und zu jedem Moment passend ins Herz schlagend, wie eine Tragödie nur sein kann. Und es fühlt sich so besonders an, wenn man Dolans moderne, ästhetisch-verspielte Handschrift wieder und wieder erkennt. So kunstvoll und trotzdem so echt und nah, manchmal so schmerzend und niederschmetternd und trotzdem liebevoll und immer nach etwas schreiend. Mit »Sag nicht wer du bist!« gelingt es Dolan fantastisch, das engstirnige Landleben zur Rechenschaft zu ziehen. Und das Leben zu zeigen, wie es ist: ungewiss und voller Geheimnisse, manchmal auch bösen. Ein melodramatisches Kunstwerk, ergreifend, aufbrausend und sogar noch nach Stunden noch etwas unbeschreiblich. In jedem Fall aber mit einer unfassbaren Wirkung. Danke, Dolan.





Sonntag, 21. Dezember 2014

Kommentarlose Bewertungen #29: November 2014.

Freier Fall | Drama | DE 2013| Regie: Stefan Lacant | 8/10

Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 1 | Science-Fiction | US 2014| Regie: Francis Lawrence | 8/10


Marie Antoinette | Biopic | US 2006| Regie: Sofia Coppola | 7/10